Spot aus! Bei der Earth Hour bleibt der Planet dunkel

Agenda 2030 | 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung:

Seit 2007 macht die Earth Hour am letzten Samstag im März auf den Klimawandel und seine Auswirkungen aufmerksam. Bei der weltweit größten Klima- und Umweltschutzaktion ist die Weltbevölkerung dazu aufgerufen, ein Zeichen zu setzen und für eine Stunde das Licht auszuschalten. Auch bei der 17. Auflage der Earth Hour am 25. März 2023 sind wie in den Vorjahren wieder zahlreiche Städte dabei.

Der Pariser Eifelturm, die Akropolis in der griechischen Hauptstadt Athen, das Kolosseum im italienischen Rom, das Opernhaus im australischen Sydney, die beiden mehr als 400 Meter hohen Petronas-Towers in Malaysia sowie das Empire State Building in New York: All diese markanten Wahrzeichen blieben im vergangenen Jahr für 60 Minuten dunkel – ein ungewohntes Bild.

Bei der sogenannten Earth Hour sind Städte, Gemeinden und Privatpersonen weltweit dazu aufgerufen, in ihren jeweiligen Zeitzonen ab 20.30 Uhr für eine Stunde das Licht auszuschalten und damit ein Zeichen für Umwelt- und Klimaschutz zu setzen. Auch in Deutschland beteiligten sich im vergangenen Jahr knapp 700 Städte und Gemeinden an dieser Aktion – ein Rekordwert. So wurde in Berlin beispielsweise die Beleuchtung des Brandenburger Tors ausgeschaltet. Gleiches galt in Köln für den Dom und die Hohenzollernbrücke sowie Teile der Frankfurter Skyline.
 

Ihren Ursprung hat die Earth Hour in Australien. Im Jahr 2007 rief die Natur- und Umweltschutzorganisation WWF die Bevölkerung Sydneys dazu auf, zu Hause für eine Stunde das Licht auszuschalten. Mehr als zwei Millionen Haushalte folgten damals diesem Apell. Seither weitete sich die Aktion auf die restlichen Kontinente rund um den Globus aus. Deutschland nahm erstmals im Jahr 2009 mit den Städten Berlin, Bonn und Hamburg teil. Dem Veranstalter WWF zufolge hat sich die Earth Hour inzwischen zur weltweit größten Klima- und Umweltschutzaktion entwickelt. Insgesamt etwa 7.000 Städte in mehr als 180 Ländern hüllten allein bei der Earth Hour 2022 ihre Gebäude und Bauwerke in Dunkelheit.

Aktuelle Klimaveränderung nicht mit früher vergleichbar

Ziel der Earth Hour ist es, auf den Klimawandel und den damit verbundenen Folgen für das Leben auf der Erde aufmerksam zu machen. Doch warum ist es dringender denn je, dieses Problem anzugehen? Das Klima unterliegt Schwankungen und Veränderungen. Schon in der Vergangenheit gab es immer wieder Wechsel zwischen kalten Perioden, sogenannten Glazialen, und warmen Perioden, sogenannten Interglazialen. 

In den zurückliegenden Jahrzehnten zeichnete sich allerdings eindeutig ab, dass die Temperaturen auf der Erde kontinuierlich steigen. Zu dieser globalen Erderwärmung tragen vor allem die vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen bei. Besonders im Blickpunkt steht dabei der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2). Denn durch die Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Materialien wie Kohle, Diesel, Benzin, Heizöl oder Erdgas werden große Mengen dieser CO2-Emissionen freigesetzt.

Unter dem „Dach“ wird es immer wärmer

Das Problem: CO2 und andere Treibhausgase wie Methan oder Lachgas verstärken den sogenannten Treibhauseffekt. Grundsätzlich ist unsere Atmosphäre so aufgebaut, dass Sonnenstrahlen bis zur Erde durchdringen können. Andersherum hält die aus verschiedenen Gasen bestehende Hülle die von den Ozeanen und Kontinenten reflektierte Wärmestrahlung aber teilweise zurück. Auf diese Weise funktioniert die Atmosphäre wie das Dach eines Gewächshauses, in dem Obst und Gemüse angebaut werden. Ohne dieses Phänomen wäre es auf der Erde viel zu kalt und ein Leben somit unmöglich.

Die Treibhausgasemissionen, die sich in der Atmosphäre sammeln, beeinträchtigen diesen Kreislauf allerdings zunehmend. Denn sie wirken wie eine Barriere und verhindern, dass Teile der Wärmestrahlen zurück ins All gelangen. Dies führt dazu, dass sich die Atmosphäre immer weiter aufheizt und auch die Temperaturen auf unserem Planeten steigen – mit verschiedenen Folgen. So gab es zuletzt immer häufiger Dürre- und Hitzeperioden sowie Überschwemmungen und Starkregen. Hinzu kommt: Der Temperaturanstieg erfolgt in so kurzer Zeit, dass unsere Ökosysteme Mühe haben, sich den veränderten Bedingungen anzupassen.

Weniger Treibhausgase bedeuten mehr Klimaschutz

Die Weltgemeinschaft versuchte deshalb in den vergangenen Jahren bereits mit mehreren Abkommen den Klimawandel und die globale Erderwärmung einzudämmen. Den Anfang machte das Kyoto-Protokoll. 1997 beschlossen und 2005 in Kraft getreten war diese Vereinbarung der erste weltweit verbindliche Vertrag zum Klimaschutz. 37 Industriestaaten und die Europäische Union verpflichteten sich damals darin, den Ausstoß von umweltschädlichen Treibhausgasen in einem ersten Schritt bis zum Jahr 2012 um mindestens fünf Prozent zu reduzieren. Zwar übertraf ein Großteil der Länder dieses Ziel deutlich. Kritisch beäugt wurde jedoch, dass diese Vorgabe nicht für Schwellen- und Entwicklungsländer galt und die USA als einer der größten CO2-Verursacher weltweit das Abkommen bis heute nicht ratifiziert hat.

Auch wenn sich im Laufe der Jahre immer mehr Länder dem Abkommen anschlossen, bestand weiterhin Handlungsbedarf: Der Klimawandel schritt immer weiter voran und eine Verlängerung des Kyoto-Protokolls bis zum Jahr 2020 brachte nicht den gewünschten Erfolg. Auf der Weltklimakonferenz im Dezember 2015 in Paris verabschiedeten deshalb die knapp 200 teilnehmenden Nationen die Nachfolgevereinbarung des Kyoto-Protokolls. Zentraler Bestandteil des Pariser Klimaabkommens ist die Begrenzung der globalen Erderwärmung bis zum Jahr 2100 auf möglichst 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter.

Doch ist dieses Ziel überhaupt zu erreichen? Ein Blick auf Zahlen der Weltwetterorganisation (WMO) zeigt, dass die vergangenen acht Jahre weltweit die wärmsten seit Beginn der Datenaufzeichnungen waren. So lag die globale Durchschnittstemperatur im Jahr 2022 etwa 1,15 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Die Forscher*innen der WMO prognostizieren auch, dass bis zum Jahr 2026 erstmals die 1,5-Grad-Schwelle überschritten werden könnte. Umso wichtiger ist es für die Weltgemeinschaft also, die Zielvorgabe aus dem Pariser Klimaabkommen dauerhaft einzuhalten. Denn die 1,5-Grad-Marke definiert den sogenannten Kipppunkt – eine kritische Grenze, an der vom Klimawandel verursachte Entwicklungen wie beispielsweise das Korallensterben nicht mehr aufgehalten werden können.

Angebote für den Unterricht:

Nachhaltig durchs Jahr

Wer die 3malE-Kalenderseiten auf einer Reise durchs Jahr durchblättert, kann monatlich spannende Infos rund um Umwelt- und Klimaschutz entdecken.

tagesschau | 1,5-Grad-Schwelle könnte bis 2026 überschritten werden

{{ totalQuantity }}

Ihre Leihprodukte

  • {{ product.name }}
    Anzahl: {{ product.quantity }}
    Wunschtermin: {{ product.schedule }}
    {{ getPriceWithQuantity(product, true) }}