Auf den Spuren von Grace Hopper und Stephanie Kwolek?

Agenda 2030 | 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung:

Der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft am 11. Februar 2023 macht vor allem auf eines aufmerksam: Frauen in technischen Berufen sind rar. Zwar gibt es aktuell eine Rekordzahl an Studentinnen in diesen Fachrichtungen, für den Berufseinstieg fühlen sich viele allerdings nicht ausreichend gewappnet.     

Die deutsche Wirtschaft steht in den kommenden Jahren vor einer großen Herausforderung: Kaum etwas beschäftigt Unternehmen derzeit so sehr wie der Fachkräftemangel. Immer mehr Stellen bleiben unbesetzt, qualifiziertes Personal wird überall händeringend gesucht. Besonders betroffen sind Berufe in den technischen und wissenschaftlichen Fachrichtungen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT).

Wie das Statistische Bundesamt kürzlich mitteilte, ist die Zahl der Studienanfänger*innen in diesen Berufen zuletzt deutlich gesunken. Im Sommersemester 2021 und im Wintersemester 2021/22 haben sich rund 307.000 Studierende für eines der MINT-Fächer entschieden. Das waren 6,5 Prozent weniger als noch im Jahr 2020.

Zahl der MINT-Studentinnen so hoch wie nie

Technische und naturwissenschaftliche Berufe plagen also akute Nachwuchssorgen – und das, obwohl sich immer mehr Frauen in den zurückliegenden Jahren für ein MINT-Studium eingeschrieben haben. Lag der Frauenanteil Anfang des Jahrtausends noch bei etwa 30 Prozent, stieg dieser Wert im Jahr 2021 auf knapp 35 Prozent an. Trotzdem sind Frauen in diesen Fachrichtungen im Vergleich zu Männern nach wie vor unterrepräsentiert. 

Dabei spielen sie eine wichtige Rolle, um den Fachkräftemangel in MINT-Berufen langfristig zu kompensieren. Denn nach Angaben des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) fehlen in diesen Berufsgruppen aktuell 140.000 Expert*innen. Am größten gestalten sich die Engpässe dabei in der Informations- und Elektrotechnik sowie im Maschinenbau. IW-Befragungen zeigen, dass der Bedarf an qualifiziertem Fachpersonal zukünftig sogar noch deutlich höher ausfallen wird. Der Grund: Digitalisierung, Klimawandel und Energiewende verlangen von den Unternehmen fortlaufend neue Innovationen.

Girls´Day & Co. geben Einblicke in technische Berufe

Bereits im Jahr 2008 versuchte die Politik, mit einem millionenschweren Förderprogramm technisch versierte Schülerinnen zu unterstützen, junge Frauen für ein MINT-Studium zu begeistern und ihnen Aufstiegschancen aufzuzeigen. Dafür rief das Bundesministerium für Bildung und Forschung den Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen „Komm, mach MINT“ ins Leben.  

In einem bundesweiten Netzwerk schlossen sich mehr als 300 Beteiligte aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie Universitäten, Hochschulen, Vereine und Stiftungen zusammen. In der Folge entstanden mehrere Initiativen, um Frauen Einblicke in MINT-Berufe zu geben – darunter der „Girls´Day“, bei dem Mädchen einen Tag in Berufe reinschnuppern können, die noch immer stark von Männern dominiert werden.

Vorwissen als entscheidender Knackpunkt beim Berufseinstieg

Doch warum entscheiden sich junge Frauen trotz der positiven Entwicklung seltener für wissenschaftliche und technische Fachrichtungen und studieren stattdessen etwas anderes? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine aktuelle Untersuchung der IU Internationalen Hochschule. In der Studie „MINT-Bildung. Was junge Frauen darüber denken“ wurden knapp 1.000 Schülerinnen befragt, wie stark sie an MINT-Studienfächern und -Ausbildungen interessiert sind.

Das Ergebnis: Grundsätzlich können sich 70 Prozent vorstellen, später in MINT-Berufen zu arbeiten. Ein Großteil davon sieht jedoch große Hürden für einen Berufseinstieg. Viele der Befragten geben an, dass ihnen ausreichend Vorwissen und Fähigkeiten fehlen würden – vor allem in Informatik und Technik. Als weiteren Knackpunkt sehen die Teilnehmerinnen fehlende Vorbilder im eigenen Umfeld. Mehr als ein Drittel haben keine Freundinnen oder weiblichen Verwandten, die einen MINT-Beruf ausüben und Erfahrungswerte weitergeben könnten.

Pionierinnen in Informatik und Chemie

Dass Frauen in Technik und Wissenschaft erfolgreich sein und Innovationen vorantreiben können, zeigen verschiedene Beispiele aus der Historie. Grace Hopper beispielsweise war Informatikerin und galt als Computerpionierin. Die US-Amerikanerin arbeitete im 20. Jahrhundert daran, die Programmiersprache zu vereinfachen. Somit hatte sie entscheidenden Anteil daran, Computer für ein immer breiteres Publikum zugänglich zu machen. 

Oder Stephanie Kwolek: Als junge Chemikerin war die inzwischen verstorbene US-Amerikanerin auf der Suche nach leichteren Materialien für Autoreifen. Dabei stieß sie im Jahr 1965 auf Kevlar, eine Kunstfaser, die feuerfest, säurebeständig und fünfmal so stark wie Stahl ist. Im Laufe der Jahre wurden aus diesen Kunstfasern nicht nur schusssichere Westen, sondern auch Kabel und Bauteile von Flugzeugen hergestellt.

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