Seit dem Beginn des Kunststoffzeitalters sammelt sich in den Weltmeeren der Plastikmüll – an der Wasseroberfläche, auf dem Meeresgrund oder an Stränden.
Richtig in den Fokus der Öffentlichkeit rückte dieses Problem allerdings erst kurz vor der Jahrtausendwende. Denn damals, im Jahr 1997, entdeckte der Ozeanograf und Segler Charles Moore im Nordpazifik zwischen Hawaii und Kalifornien den „Great Pacific Garbage Patch“, einen riesigen Strudel aus Plastikmüll.
Dieser Müllteppich war in den folgenden Jahren Gegenstand zahlreicher Forschungen. 2018 schätzte ein internationales Team aus Wissenschaftlern, dass rund 80.000 Tonnen Plastik in einem Gebiet von 1,6 Millionen Quadratkilometer treiben. Zum Vergleich: Dies entspricht einer Fläche, die mehr als viermal so groß ist wie Deutschland.
Aufgrund seiner Fläche wurde der „Great Pacific Garbage Patch“ auch als der achte Kontinent bezeichnet. Inzwischen konnten vier weitere solcher Müllstrudel aufgefunden werden: zwei davon im Atlantik und jeweils einer im Pazifik und im Indischen Ozean.
Das sind jedoch nur die sichtbaren Plastikmengen auf der Meeresoberfläche. Ein Großteil des Mülls sinkt auf den Grund. Bis sich Plastik zersetzt, dauert es Jahrhunderte. Es zerfällt dabei in immer kleinere Teile, die der Umwelt dauerhaft erhalten bleiben und eine tödliche Bedrohung für Tiere darstellen. Denn selbst diese Mikroplastikpartikel können je nach Größe des Lebewesens zu Verletzungen des Verdauungstraktes führen oder die Nahrungsaufnahme blockieren.
Laut einer Studie des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven wird der Anteil der Mikroplastikpartikel in den Ozeanen in den nächsten 30 Jahren sprunghaft steigen. Die Forschenden kamen auch zu dem Ergebnis, dass knapp 90 Prozent der untersuchten Meerestierarten durch diese Mikropartikel belastet werden. Denn Mikroplastik im Wasser zieht auch Schadstoffe und Krankheitserreger an, die dann in die Nahrungskette gelangen.
Die Lebensbedingungen der Meerestiere ändern sich zunehmend – auch aufgrund des Klimawandels. Die Folge: Das Wasser wird immer wärmer, der Austausch von Gasen und Nährstoffen zwischen den einzelnen Wasserschichten ist gestört, wodurch Zonen mit Sauerstoffmangel entstehen. Da Ozeane große Mengen des umweltschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid speichern, das in der Atmosphäre in immer größeren Mengen vorhanden ist, kommt es zudem zu einer Versauerung, die vielen Lebenwesen, wie etwa Korallen, schadet.
Deshalb verlagern viele Arten ihren Lebensraum in kühlere Gebiete. Sardellen, Sardinen oder Meeräsche, die bisher überwiegend im Mittelmeer beheimatet waren, sind nun auch in der Nord- und Ostsee zu finden. Während die Artenvielfalt in mittleren und höheren Breiten zunimmt, nimmt sie in tropischen Gewässern ab.
Die Meeresökosysteme geraten deshalb stark durcheinander. Verstärkt wird diese Entwicklung durch die industrielle Fischerei. Es werden mehr Fische gefangen als sich natürlich vermehren. Die Folge dieser Überfischung: Manche Populationen sind bereits so ausgedünnt, dass sie kurz vorm Aussterben stehen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation gelten allein im Mittelmeer 62 Prozent der Fischbestände als überfischt. Hinzu kommt: Viele Meerestiere wie beispielsweise Wale, Schildkröten oder Delfine geraten ungewollt als Beifang in Fischernetze und sterben dadurch.
Nach jahrelangen Verhandlungen einigte sich 2013 die Europäische Union auf eine Reform der Fischereipolitik. Das große Ziel: der Schutz der Fischbestände. Forschenden des Thünen-Instituts zufolge, eine Forschungsanstalt, die zum Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gehört, haben sich inzwischen einige Fischbestände im Nordatlantik sowie in der Nord- und Ostsee gut erholt. Dazu gehören etwa Seelachs und Scholle. Schellfisch und Makrele sind hingegen gefährdet, weshalb es hier restriktive Fangquoten gibt.
1. Heimische Fischsorten kaufen
Forellen oder Karpfen aus heimischen Regionen und biologischen Aquakulturen sind gute Alternativen zum importierten Fisch.
2. Auf Einwegverpackungen verzichten
Jedes Jahr landen große Mengen Plastik im Meer. Verpackungen aus Glas oder Papier helfen, diese Mengen zu reduzieren.
3. Mikroplastikfreie Kosmetikartikel
In Shampoos oder Duschgels befindet sich häufig Mikroplastik. Manche Hersteller haben sich inzwischen bereit erklärt, darauf zu verzichten.
4. Keinen Müll in der Natur liegen lassen
Müll an kleinen Bächen oder Flüssen gelangt letztendlich immer ins Meer.
5. Nicht nur den eigenen Müll wegräumen
Bei Strandspaziergängen Plastikmüll einsammeln oder an organisierten Beach CleanUps teilnehmen.
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