Wälder, Meere und Moore spielen eine entscheidende Rolle beim Klimaschutz, denn sie nehmen große Mengen Kohlendioxid (CO2) auf. Insgesamt wird pro Jahr weltweit ein Drittel dieses umweltschädlichen Treibhausgases in Pflanzen und Böden gespeichert.
Doch aktuell sinkt die Bedeutung des Waldes als natürlicher CO2-Speicher stark. Der Klimawandel macht sich zunehmend bemerkbar. In Deutschland nahmen zuletzt die kahlen Flächen in den Wäldern zu, da viele heimische Baumarten wie etwa die Fichte nicht mit den steigenden Temperaturen zurechtkommen. In Verbindung mit fehlenden Niederschlägen führt dies dazu, dass sie vertrocknen und absterben.
Hinzu kommt: Bäume, die durch Hitze und langanhaltende Trockenperioden geschwächt sind, werden deutlich anfälliger für Schädlinge. Vor allem der Borkenkäfer verbreitete sich in den vergangenen Jahren immer mehr und zerstörte ganze Waldflächen.
Aber auch direkte Eingriffe des Menschen in das Ökosystem Wald nehmen zu. Bestes Beispiel ist der Regenwald in Südamerika. Dort wurden zuletzt so viele Flächen abgeholzt wie seit 15 Jahren nicht mehr. Der Hauptgrund ist, dass die Flächen wirtschaftlich genutzt werden sollen. Dafür werden Gebiete zuerst gerodet, um sie später zu Ackerflächen für Viehzucht oder Soja-Anbau umzuwandeln.
Satellitendaten des brasilianischen Instituts für Weltraumforschung haben gezeigt, dass im Amazonasgebiet zwischen August 2020 und Juli 2021 rund 13.235 Quadratkilometer Wald verschwanden. Das entspricht einer Fläche ungefähr so groß wie Schleswig-Holstein – und ist eine Steigerung zum vorherigen Berichtszeitraum um 22 Prozent.
Auch die Ozeane nehmen in unserem Klimasystem eine wichtige Funktion ein. Mit ihren Wassermassen absorbieren sie einen Großteil der Wärme aus der Erdatmosphäre. Der Golfstrom zum Beispiel versorgt große Teile Europas mit Wärmeenergie. Klimaforscher schätzen, dass es ohne diese Meeresströmung bei uns fünf bis zehn Grad Celsius kälter wäre.
Doch Meere fungieren nicht nur als riesige Wärmepumpe, sie speichern genau wie Wälder große Mengen CO2 – in Form von Biomasse, aber auch direkt gelöst im Wasser. Das Problem: Es gerät mittlerweile so viel CO2 ins Wasser, dass die Meeresökosysteme diese Massen nicht mehr aufnehmen können. Dies führt dazu, dass das Wasser in vielen Regionen zunehmend versauert, worunter beispielsweise Korallen, Seeigel und Seesterne besonders leiden.
Eine andere Bedrohung stellt die Vermüllung der Meere dar. Laut einer 2021 veröffentlichten Studie des griechischen Zentrums für Meeresforschung landen jährlich etwa 17.600 Tonnen Plastikmüll im Mittelmeer. Davon treiben 3.760 Tonnen auf der Oberfläche, rund 2.800 Tonnen sinken auf den Grund, der Rest wird an Stränden angespült. Die Wissenschaftler schätzen, dass weltweit mehr als 250.000 Tonnen Plastikmüll auf den Ozeanen schwimmen.
Robben oder Meeresschildkröten können sich darin nicht nur verfangen, sondern im schlimmsten Fall sogar daran ersticken. Gerade Mikroplastik, Teile die kleiner als fünf Millimeter sind, sind immer häufiger in Fischen, Muscheln und Plankton zu finden. Über die Nahrungskette gelangen diese Partikel schließlich wieder zurück zum Menschen.
Oftmals unterschätzt wird die Bedeutung von Moorlandschaften auf unser Klima. Denn sie sind der größte natürliche CO2-Speicher. Aufgrund des hohen Wasserstandes befindet sich im Boden kein Sauerstoff. Abgestorbene Pflanzenmasse zersetzt sich nicht, sondern sammelt sich Schicht für Schicht an, woraufhin auch der in den Pflanzen gebundene und ansonsten beim Verrotten austretende Kohlenstoff im Boden eingeschlossen bleibt.
In Deutschland erstrecken sich Moore über eine Fläche von 18.000 Quadratkilometern. Allerdings sind nach Angaben des Umweltbundesamts 90 Prozent der Moore nicht mehr in ihrem natürlichen Zustand. Sie werden trockengelegt, sodass der über Jahrhunderte abgelagerte Kohlenstoff mit Sauerstoff in Berührung kommt und oxidiert. Die Folge: Es werden große Mengen CO2 und – noch viel schädlicher – Lachgas freigesetzt.
Moore wieder zu vernässen hat somit großes Potenzial, Treibhausgasemissionen zu senken und im Gegenzug CO2 zu speichern. Diesen natürlichen Klimaschutz will Bundesumweltministerin Steffi Lemke stärken. Insgesamt sollen in den kommenden vier Jahren vier Milliarden Euro in den Erhalt und die Renaturierung von Wäldern, Mooren, Meeren und Auen fließen.
1. Glas statt Plastik
Viele Produkte sind in Plastik eingepackt. Doch häufig gibt es auch Alternativen – beispielsweise in Glasbehältern.
2. Den Müll richtig trennen
Nur Verpackungen, die korrekt entsorgt werden, können recycelt und in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden.
3. Dinge wiederverwenden
Statt das Obst und Gemüse bei jedem Einkauf in eine dünne Plastiktüte einzupacken, können auch langlebige Beutel aus Stoff selbst mitgebracht werden.
4. Regional einkaufen
Regionale Lebensmittel aus dem Hofladen um die Ecke haben meist nicht schon hunderte Kilometer Transport hinter sich.
5. Keine Lebensmittel wegwerfen
Täglich landen große Mengen an Lebensmitteln im Haushaltsmüll. Wer nur das kauft, was tatsächlich gebraucht wird, muss keine Produkte wegwerfen, die zum Beispiel abgelaufen sind.
Auch beim 3malE Schulwettbewerb und bei Jugend forscht - Landeswettbewerb NRW stehen Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Mittelpunkt – zum Beispiel mit den Umweltpreisen NRW.
Hier geht's zur Siegerliste Landeswettbewerb NRW Schüler experimentieren 2022, und hier zu den Kurzfassungen der Projekte.
Wer die 3malE-Kalenderseiten auf einer Reise durchs Jahr durchblättert, kann monatlich spannende Infos rund um Umwelt- und Klimaschutz entdecken.