Egal ob Bauingenieurin, Informatikerin, Zerspanungsmechanikerin oder Landmaschinenmechatronikerin: In all diese Berufe können Mädchen der Sekundarstufe I und II beim jährlich stattfindenden Girls' Day hineinschnuppern. Ziel der Aktion ist es, Schülerinnen für ein MINT-Studium (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) oder handwerkliche Ausbildungen zu begeistern.
Um geschlechterstereotype Berufsbilder aufzulösen und dadurch Chancengleichheit zu fördern, öffnen Unternehmen, Betriebe, Universitäten sowie Labore, Werkstätten und Büros einen Tag lang ihre Türen. Die Teilnehmerinnen können nicht nur Fragen zu Ausbildung, Studium oder Karrierechancen stellen und Kontakte für die Zukunft knüpfen, sondern auch in zahlreichen Workshops erste praktische Erfahrungen sammeln.
Der Girls' Day hat sich inzwischen weltweit in mehr als 20 verschiedenen Ländern etabliert. Darunter in leicht abgewandelter Form auch in Japan und Südkorea, Ägypten und Äthiopien sowie in zahlreichen europäischen Staaten. Ursprünglich geht dieses Projekt auf eine Aktion Anfang der 1990er-Jahre in den USA zurück. Damals begleiteten amerikanische Schülerinnen für einen Tag ihre Eltern bei der Arbeit.
In Deutschland fand der Girls' Day offiziell erstmals im Jahr 2001 statt. Angestoßen wurde dieser bundesweite Aktionstag seinerzeit vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, vom Deutschen Gewerkschaftsbund und von der Initiative D21, einem Netzwerk für die digitale Gesellschaft. Seit der ersten Auflage hat sich der Girls' Day zum größten Berufsorientierungsprogramm Deutschlands entwickelt. Bis heute nahmen insgesamt etwa zwei Millionen Mädchen teil. Nach Angaben der Veranstaltenden bewirbt sich später mehr als jede vierte Teilnehmerin bei genau der Einrichtung, die am Girls' Day besucht wurde.