Die Ozonschicht: Das Schutzschild der Erde erholt sich

Agenda 2030 | 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung:

Das Montrealer Protokoll aus dem Jahr 1987 zählt zu den wichtigsten internationalen Umweltabkommen. Es besiegelte das Aus der Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), die maßgeblich zur Ausdünnung der Ozonschicht in der Atmosphäre beigetragen haben. An diesen Meilenstein erinnert auch der Internationale Tag zum Schutz der Ozonschicht jährlich am 16. September. Das Resultat dieses Beschlusses zeigt sich nun schrittweise. 

Was Forscher*innen bereits in den 1980er-Jahren vorhergesagt hatten, scheint sich nun zu bewahrheiten: Das Ozonloch am Südpol über der Antarktis schrumpft kontinuierlich und könnte im Laufe der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts komplett geschlossen sein. Diese Nachricht verkündeten Expert*innen der Weltwetterorganisation WMO sowie des UN-Umweltprogramms UNEP im Januar 2023 auf der Jahrestagung der American Meteorological Society in Denver.

Nach derzeitigen Berechnungen soll sich die Ozonschicht über der Antarktis bis zum Jahr 2066 erholt haben und wieder eine ähnliche Dicke aufweisen wie im Jahr 1980. Über der Arktis und den Tropen, wo in den zurückliegenden Jahren ebenfalls kleinere Ozonlöcher nachgewiesen wurden, könnte dies sogar schon in den 2040er-Jahren der Fall sein.

Ozonloch erstmals 1985 nachgewiesen

Doch warum ist die Ozonschicht überhaupt so wichtig? Ohne sie wäre das Leben auf der Erde nicht möglich. Sie bildet ein Schutzschild gegen schädliche ultraviolette Strahlung, die bei Tieren und Pflanzen die Zellen angreift und bei Menschen Hautkrebs verursacht. Die Ozonschicht wirkt damit als natürlicher UV-Filter und schwächt die energiereichen Sonnenstrahlen so stark ab, dass sie keine größere Gefahr für die Lebewesen auf unserem Planeten darstellen.  

Die schützende Gasschicht befindet sich in 15 bis 50 Kilometern Höhe und gehört zur sogenannten Stratosphäre, der mittleren Schicht der Erdatmosphäre. In diesen Höhenlagen stellten Wissenschaftler*innen bereits in den 1970er-Jahren fest, dass die Ozonschicht an Dicke verliert. Dieser Prozess schritt in der Folge immer weiter voran, bis britische Forscher*innen im Jahr 1985 erstmals das Ozonloch über der Antarktis entdeckten. Von einem solchen Loch ist die Rede, wenn die Ozonschicht um ein Drittel ihrer Dicke schrumpft.      
 

Ozonabbau durch Kühlschränke, Klimaanlagen und Spraydosen

Ursache für den Abbau von Ozon in der Atmosphäre waren vor allem Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW). Diese klimaschädlichen Gase kamen lange Zeit weit als Kältemittel in Kühlschränken und Klimaanlagen, als Treibgase in Spraydosen sowie als Reinigungs- und Lösemittel zum Einsatz. Das Problem: FCKW sind extrem stabil und reaktionsträge. Während andere Stoffe wesentlich schneller und schon in tieferen Luftschichten abgebaut werden, gelangen FCKW unverändert in die Stratosphäre. Dort werden sie von der UV-Strahlung zerlegt. Dabei entstehen sogenannte „Radikale“, die mit dem Ozon reagieren. Die Folge: Die Chloratome zerstören die Ozonmoleküle. Dadurch nimmt die Ozonmenge in der Stratosphäre ab und die Ozonschicht wird dünner.

Als dieser Zusammenhang erforscht und bekannt wurde, hatte die Weltbevölkerung bereits jahrzehntelang große Mengen FCKW freigesetzt. Um die Jahrtausendwende erreichte die FCKW-Konzentration in der Atmosphäre ihren Höchststand. Danach nahm sie allerdings kontinuierlich ab. Diese Entwicklung lag vor allem an einem Beschluss: Am 16. September 1987 einigten sich die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen darauf, zum langfristigen Schutz der Ozonschicht aus der FCKW-Produktion auszusteigen. Dieser Schritt sorgte dafür, dass nach Angaben des Bundesumweltministeriums weltweit bis zum Jahr 2004 die Produktions- und Verbrauchsmengen des ozonschädigenden Stoffes um rund 97 Prozent sanken.

Zu früh für Entwarnung?

Das sogenannte Montrealer Protokoll zeigt also nachhaltig Wirkung, wie die Vorhersagen der Expert*innen von WMO und UNEP belegen. Zu berücksichtigen gilt jedoch, dass auf die Regeneration der Ozonschicht auch der Klimawandel einen erheblichen Einfluss hat. Diese Erkenntnis machte ein Team des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven im Sommer 2021 nach einer Expedition in der Arktis öffentlich.

Demnach sorgen jene Gase, die auf der Erde den Klimawandel beschleunigen, dafür, dass sich in der Stratosphäre die höheren Schichten abkühlen. Diese Abkühlung zieht allerdings auch den Abbau von Ozon nach sich, wie Computersimulationen gezeigt haben. Die Forscher*innen fordern deshalb, den Ausstoß umweltschädlicher Treibhausgase weiter zu verringern, um die Erholung der Ozonschicht nicht einzubremsen.

Ozon hat zwei Gesichter

Was viele nicht wissen: Ozon bildet sich nicht nur in der Atmosphäre, sondern auch in Bodennähe. Auf der Erde hat Ozon allerdings keine schützende Wirkung – im Gegenteil: wenn die Sommersonne Luftschadstoffe wie zum Beispiel Stickoxide oder Kohlenwasserstoffe in bodennahes Ozon umwandelt, gefährdet dieser sogenannte Sommersmog die Gesundheit der Menschen. Hohe Konzentrationen dieses Gases in der Luft können bei manchen zu Augen- oder Atemwegsreizungen führen.

Vier Tipps, um die Ozonbelastung zu reduzieren:


1. Auf Druckdosen verzichten

Auch wenn FCKW inzwischen verboten sind, kommen in Spraydosen weiterhin Treibgase zum Einsatz – wie beispielsweise Butan. Alternativen sind etwa Haarsprays in Pumpflaschen oder Deodorants als Roller. 

2. Alte Feuerlöscher austauschen

Jahrelang kamen in Feuerlöschern Halogenkohlenwasserstoffe zum Einsatz. Genau wie FCKW haben sie eine ozonschädigende Wirkung. Wer noch einen solchen Feuerlöscher besitzt, sollte ihn deshalb fachgerecht entsorgen.  

3. Lösemittelfreie Produkte kaufen

Lösemittel haben ebenfalls eine ozonschädigende Wirkung. Sie befinden sich in vielen Produkten, etwa in Farben, Lacken oder Reinigungsmitteln. Inzwischen gibt es jedoch auch lösemittelfreie Alternativen, die deutlich umweltfreundlicher sind. 

4. Das Auto öfter stehen lassen

Dies hilft besonders in den Sommermonaten, um die Ozonbelastung in Bodennähe zu verringern. Denn bei warmen Temperaturen und hoher Sonneneinstrahlung werden Stickoxide aus dem Straßenverkehr zu bodennahem Ozon umgewandelt, was Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen hat.      
 

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Umweltbundesamt | Ozon – Schützende Schicht und giftiges Gas

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