Windkraftausbau in Deutschland: Von der Flaute zum Aufschwung

Agenda 2030 | 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung:

Knapp ein Drittel unseres Stroms in Deutschland produzieren Windkraftanlagen. Dieser Wert soll in den kommenden Jahren weiter steigen. Dafür musste allerdings der zuletzt ins Stocken geratene Zubau von neuen Windrädern wieder beschleunigt werden. Welche Ziele die Bundesregierung verfolgt und welche Herausforderungen warten: ein Lagebericht zum Tag des Windes am 15. Juni.

Die Windenergie gilt als zentraler Eckpfeiler auf dem Weg zur Energiewende. Die Ziele der Bundesregierung sehen vor, dass bis zum Jahr 2030 in Deutschland mindestens 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen stammen soll. Neben dem Ausbau der Solarenergie kommt es dabei vor allem auf die Windkraft an.

Schon jetzt wird ein Großteil des Stroms in Deutschland von Windkraftanlagen erzeugt: aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamts zufolge lieferten Windkraftwerke auf dem Land (Onshore) und auf dem Meer (Offshore) in 2023 insgesamt 31,0 % der eingespeisten Strommenge. Damit ist die Windkraft der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland. 

Anteil von Windkraft an der gesamten Stromerzeugung nimmt weiter zu

Insgesamt gab es im September 2023 laut des Statistischen Bundesamts zusammengerechnet etwa 31.000 Onshore- und Offshore-Anlagen in Deutschland mit einer Nennleistung von insgesamt 68.400 Megawatt. Die Nennleistung ist die Leistung, die eine Anlage unter Normalbedingungen erbringen kann. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, nahm die Nennleistung binnen fünf Jahren um 16 % zu. 

Durch den Betrieb von Windkraftanlagen wurden von Januar bis September 2023 knapp 89,9 Millionen Megawattstunden Strom ins Netz eingespeist. Das war ein Viertel (25 %) mehr als im gleichen Zeitraum 2018 (71,7 Millionen Megawattstunden). Nur in den ersten drei Quartalen 2020 hatte die Netzeinspeisung von Windkraftanlagen mit gut 92,3 Millionen Megawattstunden noch höher gelegen.

Mehr Flächen durch vereinfachte Planung und Genehmigung

In den vergangenen Jahren kam der Bau neuer Windräder ins Stocken. 2022 gingen nach Angaben des Fachverbandes deutschlandweit nur knapp 600 neue Windkraftanlagen in Betrieb. Im Jahr zuvor befand sich der Windkraftzubau mit 460 neuen Windrädern sogar auf einem Rekordtief. Doch in 2023 nahm der Ausbau der Windkraft wieder Fahrt auf, laut Bundesregierung sind 826 neue Windkraftanlagen in Betrieb gegangen.   

Um den Ausbau der Windkraft weiter voranzutreiben, hat die Bundesregierung das Wind-an-Land-Gesetz verabschiedet. Das Gesetz trat am 1. Februar 2023 in Kraft und definiert verpflichtende Flächenziele. Demnach müssen die Bundesländer schrittweise bis zum Jahr 2032 zwei Prozent der Bundesfläche für Windräder ausweisen. Bisher beträgt dieser Wert deutschlandweit nur 0,8 Prozent. Im Gegenzug sollen Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie Umweltverträglichkeitsprüfungen deutlich vereinfacht und beschleunigt werden.

Doch selbst wenn die Zahl der Anlagen wächst: Der aus Windenergie gewonnene Strom muss auch transportiert werden – vom windreichen Norden in die Industrieregionen in der Mitte und im Süden Deutschlands. Für diese Strecke braucht es jedoch leistungsfähige Netze und Leitungen. Das Problem: Auch hier gibt es nur kleine Fortschritte, denn Anwohnerproteste, Einsprüche, Klagen sowie langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren verlangsamen auch den Bau der benötigten Stromtrassen. Soll der Anteil der Windenergie am Strommix in den kommenden Jahren weiter steigen, muss sich auch der Netzausbau deutlich beschleunigen.

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