Schüler*innen
Nach dem Vorbild „Neues Lehren und Lernen“ steht bei den Wissensfabrik-Projekten die Problem- und Handlungsorientierung im Vordergrund. Es werden keine Lösungswege vorgegeben, sondern die Schüler*innen stoßen selbst auf Probleme, die sie mithilfe der zur Verfügung gestellten Materialien lösen können. Diese strukturierte Offenheit bietet einen großen Raum zur Entfaltung eigener, kreativer Ideen. Die Lehrkraft spielt in diesem Setting eine unterstützende Rolle, die keine expliziten Lösungswege anbietet. Die Schüler*innen lernen explorativ, da sie beim eigenen Handeln immer wieder vor Herausforderungen stehen, die sie überwinden müssen. Das Tun steht im Vordergrund und nicht das Lernen an sich (implizites Lernen).
Das Projekt NaWi orientiert sich in seinem methodisch-didaktischen Konzept an der naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweise und steht unter dem Vorbild des forschenden Lernens.
Der Beginn des „Forschens“ wird durch eine Fragestellung markiert, die durch die Kinder aufgeworfen und formuliert wird. Das NaWi-Handbuch enthält kleine Geschichten vom Igel Albert und der Waschbärin Marie, die zu möglichen Fragestellungen hinführen. Im zweiten Schritt formulieren die Schüler*innen ihre Vermutung zur Fragestellung. Der anschließende Versuch soll dann zeigen, ob die Vermutung richtig war oder nicht. Auf diese Art und Weise erlangen die Kinder ein erstes Grundverständnis zur Hypothesenbildung und -überprüfung.
Die Kinder führen einen oder mehrere Versuche zur Überprüfung ihrer Vermutung durch. Sie beobachten den Versuchsablauf, beschreiben diesen und diskutieren, was passiert ist. Die Beobachtungen werden anschließend in der Gruppe diskutiert. Abschließend wird die Ausgangsfrage wieder aufgegriffen: Konnte der Versuch die Frage beantworten? Dabei wird erörtert, ob die zuvor geäußerten Vermutungen bestätigt oder widerlegt wurden. Zum Schluss formulieren die Kinder die Erklärung eigenständig. Eventuell treten schon hier neue Fragen auf. Somit kann der Forschungskreislauf erneut beginnen.
Insgesamt stehen 42 Fragestellungen aus den Themenfeldern Wasser, Luft, Nahrungsmittel, Stoffeigenschaften, Umweltschutz und Feuer zur Verfügung. Die Fragen sind in zwei Module gegliedert:
Modul 1: 12 Forscherfragen zum Einstieg für Kinder mit geringen Lesekenntnissen oder ohne Experimentier-Erfahrung.
Modul 2: 30 weiterführende Forscherfragen “für Neugierige”.
Alle Inhalte wurden sorgfältig ausgesucht und entsprechend dem Wissen und den Fähigkeiten der Altersgruppe aufbereitet. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass sowohl jüngere als auch ältere Schüler*innen Interesse an den Themenbereichen und Experimenten zeigen. Die Versuche können mit kleinen Anpassungen deshalb problemlos von der 1. bis zur 7. Klasse durchgeführt werden.
In einem mehrperspektivischen Sachunterricht bieten die Forscherfragen Möglichkeiten zur Erschließung aller im „Perspektivrahmen Sachunterricht“ genannten Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen der naturwissenschaftlichen Perspektive:
Schulart:
Grundschule und frühe weiterführende Schule
Klassenstufe & Fächer:
1.–7. Klasse, das Projekt lässt sich im Fach Sachkunde und allen anderen naturwissenschaftlichen Fächern einsetzen.
Einsatz & Zeitrahmen:
Der Zeitaufwand ist flexibel, von einer Unterrichtsstunde bis hin zu einer vollständigen Unterrichtseinheit ist alles möglich.
Material:
Handbuch für Lehrkräfte und Unterrichtsmaterial für Schüler*innen (auch herunterladbar), Forscherkiste als Klassensatz sowie drei Zusatzboxen und Projektordner.
Kosten:
Für Schulen ist das Projekt NaWi kostenlos.
Dr. Jens Salzner, Goethe-Universität Frankfurt, lfbz Frankfurt