Laut UN wurde die Marke von 8 Milliarden Menschen im November 2022 überschritten. Seither hat sich das Wachstum verlangsamt und liegt aktuell bei etwa 0,9 Prozent jährlich – dem niedrigsten Wert seit über 70 Jahren. Besonders stark wächst die Bevölkerung in Ländern Afrikas südlich der Sahara, während in Europa und Ostasien teils Bevölkerungsrückgänge zu verzeichnen sind.
Mit zusammengerechnet rund 2,8 Milliarden Menschen leben weiterhin mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung in den beiden asiatischen Ländern Indien und China. Seit 2023 ist Indien offiziell das bevölkerungsreichste Land der Welt, nachdem es China in absoluten Zahlen überholt hat. Asien bleibt somit der bevölkerungsreichste Kontinent, gefolgt von Afrika, Amerika, Europa und Australien.
Die aktuelle UN-Prognose geht davon aus, dass die Weltbevölkerung um 2086 ihren Höchststand mit etwa 10,3 Milliarden Menschen erreichen wird. Danach könnte sie langsam zurückgehen – ein Szenario, das auf sinkende Geburtenraten in vielen Ländern zurückzuführen ist. Lange Zeit verlief das Wachstum unregelmäßig. Die Bevölkerungszahl stagnierte aufgrund von Seuchen, Kriegen und Naturkatastrophen. Erst im 20. und 21. Jahrhundert nahm das Wachstum rasant zu. Allein seit den 1960er-Jahren stieg die Zahl der auf der Erde lebenden Menschen von drei auf acht Milliarden.
Als im Jahr 1987 die Fünf-Milliarden-Grenze erreicht war, riefen die Vereinten Nationen den Weltbevölkerungstag ins Leben, um auf die mit einem steigenden Wachstum verbunden Herausforderungen aufmerksam zu machen. Diese Herausforderungen beschäftigten die Menschheit schon vor mehreren Jahrzehnten und rücken nun wieder verstärkt in den Blickpunkt.
Ein wichtiger Aspekt ist die Ernährungssicherheit. Für den Zeitraum zwischen 2050 und 2070 müssen nach Berechnungen der UN rund doppelt so viele Lebensmittel produziert werden wie aktuell – und das ohne dabei bestehende Naturschutzflächen in Ackerland umzuwandeln. So lautet zumindest das Ziel, um die Klimakrise nicht zu verschärfen. In der Praxis sieht das derzeit jedoch noch anders aus, wie das Beispiel Amazonas-Regenwald zeigt: Dort werden täglich große Flächen Wald für neue Felder gerodet.
Die Getreideproduktion pro Kopf liegt laut Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) heute bei etwa 430 Kilogramm jährlich, während sie 1960 noch bei etwa 200 Kilogramm lag. Diese Steigerung verdankt sich vor allem der sogenannten „Grünen Revolution“, die durch verbesserte Saatgutsorten, Düngemittel und Bewässerungssysteme die Erträge vor allem in Asien und Lateinamerika stark erhöhte. Dennoch leiden nach wie vor über 735 Millionen Menschen weltweit an chronischem Hunger (FAO-Schätzung 2024).
Mehr als die Hälfte der Menschheit lebt heute in Städten – 2025 sind es laut Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung ca. 57 Prozent. Bis 2050 dürfte dieser Anteil nach Angaben der UN auf rund 68 Prozent steigen. Das stellt Kommunen weltweit vor enorme Herausforderungen in Bezug auf Wohnraum, Infrastruktur und nachhaltige Stadtplanung.
Da eine Ausweitung ins Umland oft mit dem Verlust von Grünflächen einhergeht, setzt sich in vielen Ländern der Trend zur Nachverdichtung durch: Lückenbebauung, Umnutzung von Brachflächen und das „Aufstocken“ bestehender Gebäude gewinnen an Bedeutung – vor allem in dicht besiedelten Ballungsräumen.
Zur Wahrheit über die Bevölkerungsentwicklung gehört aber auch, dass sich das Wachstum seit einigen Jahrzehnten verlangsamt. Seinen Höchststand hatte es zwischen 1965 und 1970 mit einer jährlichen Zunahme von mehr als zwei Prozent. Seitdem ging dieser Wert kontinuierlich zurück. Inzwischen liegt er laut UN bei knapp unter einem Prozent. Dies entspricht dem niedrigsten Stand seit mehr als 70 Jahren.
Die Verlangsamung des Wachstums eröffnet Chancen: Sie gibt der internationalen Gemeinschaft Zeit, bestehende Herausforderungen nachhaltiger zu adressieren – vom Klimaschutz über die Ernährung bis zur urbanen Entwicklung.
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