Diversität auch Schlüssel für wirtschaftlichen Erfolg

Agenda 2030 | 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung:

Vielfalt als wichtiger Bestandteil der Unternehmensphilosophie spielt in vielen Betrieben inzwischen eine immer größere Rolle. Trotzdem muss sich noch einiges tun, um Chancengleichheit für alle zu gewährleisten. Daran erinnert auch der Diversity Day am 23. Mai. Wo besteht noch Handlungsbedarf? Und wie wichtig sind vielfältig besetzte Teams für die Zukunft von Unternehmen?

Vielfalt, Chancengleichheit und Wertschätzung fördern – unabhängig von Genderidentität, Alter, Nationalität, Herkunft, Religion, körperlichen Voraussetzungen und sexueller Orientierung: Diese Aufgabe rückte in den zurückliegenden Jahren in vielen Unternehmen verstärkt in den Blickpunkt.

Mehrere Studien zeigen inzwischen sogar, dass Diversität in der Personalzusammenstellung ein entscheidender Faktor für wirtschaftlichen Erfolg darstellt. So hat beispielsweise eine Analyse der Unternehmensberatung McKinsey im Jahr 2020 ergeben, dass vielfältig aufgestellte Unternehmen gegenüber ihrer Konkurrenz eine um 25 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit haben, überdurchschnittlich profitabel zu sein.

Um Diversität zu fördern und in den Unternehmenskulturen stärker zu verankern, schlossen sich im Jahr 2006 in Deutschland vier Großkonzerne zu einer Initiative zusammen und gründeten die Charta der Vielfalt. Dabei handelt es sich um eine Selbstverpflichtung, mit der sich Unternehmen dafür einsetzen, Vielfalt und Wertschätzung in der Arbeitswelt frei von Vorurteilen zu leben. Nach Angaben der Initiative haben bis heute knapp 5.000 deutsche Unternehmen und Institutionen mit insgesamt 15 Millionen Mitarbeitenden die Erklärung unterschrieben, darunter auch mehrere Bundesministerien.

Anteil von Frauen in Führungspositionen stagniert, Gender Pay Gap sinkt

Obwohl das Thema Diversität in der Wirtschaftswelt längst angekommen ist, gibt es in einigen Aspekten noch Nachholbedarf. Dies betrifft vor allem den Anteil von Frauen in Führungspositionen von Unternehmen.

Wie das Statistische Bundesamt im Frühjahr 2023 mitteilte, waren 2021 nur etwa 29 Prozent der Führungspositionen von Frauen besetzt. Damit liegt Deutschland nicht nur unter dem EU-Schnitt (34,7 Prozent), sondern auch deutlich hinter anderen Ländern. So ist beispielsweise in Lettland etwa jede zweite Führungskraft weiblich.

Unabhängig davon waren in Sachen Geschlechtergerechtigkeit zuletzt auch positive Tendenzen in Deutschland zu beobachten – insbesondere beim sogenannten Gender Pay Gap, der Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern. Laut Statistischem Bundesamt verdienten Frauen im Jahr 2022 im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer. Bei der ersten Erhebung dieser Zahlen im Jahr 2006 lag der Unterschied noch bei 23 Prozent.

Mehr Transparenz bei Gehaltsunterschieden

Passend dazu hat die EU kürzlich eine neue Richtlinie verabschiedet. Um das Lohngefälle zu mindern und für mehr Transparenz zu sorgen, müssen Unternehmen mit mehr als 250 Arbeitskräften fortan jährlich offenlegen, wie sich die Gehälter zwischen Frauen und Männern unterscheiden. Tritt dabei eine Differenz von mehr als fünf Prozent auf, die nicht durch „objektive, geschlechtsneutrale Kriterien“ erklärt werden kann, sind Unternehmen zu Gegenmaßnahmen verpflichtet. Kommen sie dem nicht nach, drohen sogar Sanktionen wie zum Beispiel die vollständige Nachzahlung entgangener Gehälter an die Arbeitnehmer*innen. Für Betriebe mit weniger Personal gilt die Offenlegung alle drei Jahre. Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitenden betrifft die neue Richtlinie nicht.

Divers zusammengestellte Teams denken kreativer und innovativer

Sich für Vielfalt einsetzen, Gleichbehandlung leben sowie Vorurteile und Diskriminierung abbauen: Diese Aufgaben entsprechen nicht nur unseren Werten. Wirtschaftsexpert*innen sehen darin auch einen entscheidenden Ansatz, immer komplexer werdende Herausforderungen und Probleme in der Arbeitswelt zu lösen. Denn, so der Tenor zahlreicher Diskussionsrunden auf der Diversity-Konferenz 2022 in Berlin: Teams mit unterschiedlichen Alters-, Geschlechts- und Herkunftsstrukturen sowie verschiedenen Hintergründen, Sichtweisen und Erfahrungswerten steigern auf lange Sicht die Produktivität, Innovationskraft und Kreativität von Unternehmen erheblich.

Die Verantwortlichen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft betonen dabei vor allem, dass Diversität mehr bedeutet als oberflächliche Lippenbekenntnisse. Nur wer konkret handelt, Vielfalt tief in der Unternehmensphilosophie verankert und grundlegende Veränderungen umsetzt, kann dafür sorgen, dass Gleichbehandlung mit Leben gefüllt wird und sich künftig zu einer Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft entwickelt.
 

Nachhaltig durchs Jahr

Wer die 3malE-Kalenderseiten auf einer Reise durchs Jahr durchblättert, kann monatlich spannende Infos rund um Umwelt- und Klimaschutz entdecken.

Wie steht es um die Diversität in deutschen Unternehmen? | DW Nachrichten

{{ totalQuantity }}

Ihre Leihprodukte

  • {{ product.name }}
    Anzahl: {{ product.quantity }}
    Wunschtermin: {{ product.schedule }}
    {{ getPriceWithQuantity(product, true) }}