Bäume gehören neben unseren Ozeanen zu den größten Kohlendioxid-Speichern auf der Erde. Mit ihren Blättern bzw. Nadeln nehmen sie umweltschädliches CO2 aus der Luft auf und spalten es in Kohlenstoff und Sauerstoff. Den Kohlenstoff lagern Bäume dabei in ihrem Holz zum Wachstum ab. Den Sauerstoff geben sie anschließend wieder an die Atmosphäre ab und sorgen so dafür, dass Menschen und Tiere genügend Luft zum Atmen haben. Bäume fungieren also nicht nur als Sauerstoffspender, sondern auch als natürliche Klimaschützer.
Doch diese Funktion gerät allmählich ins Wanken. Denn egal ob Laub- oder Nadelbäume: Fehlende Niederschläge, langanhaltende Dürreperioden und hohe Temperaturen infolge des Klimawandels schwächen die Bäume in deutschen Wäldern erheblich. Viele Baumarten kommen mit diesen Bedingungen nicht mehr zurecht. Die vergangenen Jahre waren allesamt von großer Hitze in den Sommermonaten geprägt.
Neben Kiefern, Buchen und Eichen sind besonders Fichten von Trockenheit betroffen. Deutschlandweit waren laut der letzten Waldzustandserhebung im Jahre 2023 nur 20 Prozent der untersuchten Bäume ohne Kronenschaden. Bei der Fichte ist der Anteil der deutlichen Kronenverlichtung auf 43 Prozent gestiegen. Das liegt unter anderem daran, dass Fichten sogenannte Flachwurzler sind. Nimmt die Bodenfeuchtigkeit ab, können sie nahe der Erdoberfläche nicht mehr genügend Wasser aufnehmen. Die Folge: Die Bäume vertrocknen und sterben ab.
Durch Trockenheit geschwächte Bäume sind deutlich anfälliger für Stürme, Krankheiten und Schädlinge. Vor allem Borkenkäfer werden ihnen dann gefährlich. Sie sind zwar nur wenige Millimeter groß, richten aber großen Schaden an. Die Borkenkäfer dringen in die Rinde ein, um sich dort zu vermehren. Sind die Larven geschlüpft, fressen sie zahlreiche kleine Gänge in den Rindenbast zwischen Stamm und äußerer Rinde. Das stört den Transport von Nährstoffen in dem ohnehin geschwächten Baum und macht ihn zudem anfällig für Pilzbefall. Gesunde Bäume können die Borkenkäfer in der Regel stoppen, in dem sie verstärkt Harz produzieren und damit das Eindringen der Tiere verhindern.
Immerhin: Die Massenvermehrung der Fichtenborkenkäfer hat beispielsweise in Nordrhein-Westfalen abgenommen. Milde Temperaturen und nasse Böden begünstigen den Wuchs des „Beauveria Bassiana“ – einem Pilz, der die Zahl der überwinternden Borkenkäfer stark reduziert. Laut Bundesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW hat der viele Regen des letzten Jahres außerdem dazu geführt, dass die Böden aktuell keine Dürreerscheinungen mehr aufzeigen.
Laut aktuellem Waldzustandsbericht des Landes Rheinland-Pfalz im Jahre 2024 wurden Insekten, die unmittelbar die Nadeln der Fichten befallen, nicht mehr beobachtet. An einzelnen Fichten jedoch waren braune, auf Befall durch Nadel-Pilze hindeutende Verfärbungen zu erkennen. Die gute Nachricht: Echte Gelbfärbungen der Nadeln waren 2024 nur an wenigen Fichten festgestellt worden. Nadelvergilbungen waren bis in die 1980er Jahre besonders in den Höhenlagen der Mittelgebirge ein weitverbreitetes Phänomen bei Fichten.
Dennoch: Schädlinge bleiben ein enormes Risiko für unsere Bäume. Vor allem Buchdrucker und Kupferstecher, Unterarten des Borkenkäfers, breiteten sich in den zurückliegenden Jahren stark aus. So zum Beispiel im Harz oder im Thüringer Wald, wo sie ganze Landstriche zerstörten. Selbst gesunde Bäume konnten nicht mehr genügen Harz produzieren, um sich gegen den Massenbefall zu wehren.
Die Widerstandsfähigkeit von Wäldern gegenüber den veränderten Umweltbedingungen stellt eine der wichtigsten Herausforderungen für die kommenden Jahre dar. Hierbei spielen Mischwälder eine entscheidende Rolle. Im Gegensatz zu Monokulturen, bei denen nur eine Baumart angepflanzt wird, bestehen sie aus vielen verschiedenen Baumarten, die in einer ökologisch sinnvollen Weise miteinander kombiniert werden.
Der Vorteil: Die verschiedenen Baumarten haben unterschiedliche Ansprüche an Wasser, Licht und Bodenbeschaffenheit. Daher kommen sie auch unterschiedlich gut mit den vorherrschenden Klima- und Umweltveränderungen zurecht – egal ob Hitze, Dürre, Spätfrost oder starke Regenfälle. Die Bäume ergänzen sich gegenseitig in ihren Fähigkeiten. Das macht den Wald resistenter. Wetterextreme können besser abgefedert werden. Und: Das Risiko, dass ganze Waldflächen durch äußere Einflüsse gleich komplett absterben, wird minimiert.
Wie die Zusammensetzung solcher Mischwälder aussehen kann und welche Bäume sich besonders eignen, wird deutschlandweit aktuell in mehreren Regionen erforscht. Bereits jetzt lässt sich festhalten, dass etwa Weißtanne, Douglasie, Hainbuche und Bergahorn deutlich besser an Hitze und Dürre angepasst sind als die empfindliche Fichte. Dies geht aus einer Auflistung zu alternativen Baumarten im Klimawandel von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg hervor. Die Douglasie eignet sich zum Beispiel deshalb besonders, weil sie mit ihrer mehrere Meter in den Boden hineinreichenden Pfahlwurzel Wasser und Nährstoffe aus tiefen Schichten aufnehmen kann. Gleiches gilt für die Hainbuche.
Zum Teil können auch nicht-heimische Baumarten, sogenannte Gastbaumarten, dabei helfen, die Wälder robuster gegen Klimaeinflüsse zu machen. Dazu zählen etwa Robinie, Roteiche und Große Küstentanne, die allesamt aus Nordamerika stammen, oder auch die Schwarzkiefer aus dem Mittelmeerraum. Komplett ersetzen lassen sich heimische Baumarten aber nicht. Denn häufig benötigen Bäume aus anderen Regionen viel Licht für ihr Wachstum und eignen sich dadurch nicht für unsere schattenreichen Landschaften.
1. Der höchste Baum der Welt
Laut Guinness-Buch der Rekorde ist der Küstenmammutbaum namens Hyperion mit circa 116 Metern im kalifornischen Redwood National Park der höchste Baum der Welt. Zum Vergleich: Die Freiheitsstatue in New York kommt auf eine Höhe von knapp 100 Meter.
2. Der höchste Baum Deutschlands
Deutschlands höchster Baum trägt den Namen Waldtraut vom Mühlwald und steht im Schwarzwald, genauer gesagt in Freiburg. Die Douglasie maß im April 2024 stolze 67,85 Meter und ist damit höher als vier der Länge nach aufeinander gestapelte Linienbusse.
3. Der dickste Baum
Seit 2005 steht als dickster Baum der Welt eine Sumpfzypresse aus Mexiko im Guinness-Buch der Rekorde. Der Árbol del Tule besitzt einen Stamm von 46 Metern Umfang. Der Legende nach pflanzte ein Priester des aztekischen Gottes Ehecatl den „Árbol del Tule“. Das Alter der Sumpfzypresse schätzen Fachleute auf 1400 bis 1600 Jahre.
4. Der älteste Baum der Welt
Zum ältesten Baum der Welt gibt es verschiedene Angaben. Vermutlich trägt diesen Titel jedoch der Alt Tjikko in Schweden. Die Fichte steht nahe der norwegischen Grenze im Nationalpark Fulufjället und ist Schätzungen zufolge 9.550 Jahre alt.
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