Weltkindertag: Bildung bedeutet Zukunft

Agenda 2030 | 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung:

Für viele Mädchen und Jungen gehört der Schulbesuch zum festen Alltag. Doch dies trifft längst nicht auf alle Regionen der Erde zu. In manchen Ländern ist die Teilnahme am Unterricht noch immer ein Privileg. Dieses Bildungsungleichgewicht hat sich infolge der Corona-Pandemie weiter vergrößert. Wie das Bildungsniveau die Entwicklung von Kindern beeinflusst: eine Übersicht zum Weltkindertag am 20. September. 

Auf der Erde leben nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) mehr als zwei Milliarden Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Diese Zahl entspricht circa einem Drittel der gesamten Weltbevölkerung. Ihre Entwicklungschancen und Perspektiven unterscheiden sich jedoch teils erheblich. Vor allem zwischen ärmeren Ländern und Industriestaaten herrscht ein Ungleichgewicht. Dabei gilt: „Jedes Kind braucht eine Zukunft!“

Dieser Grundsatz repräsentiert nicht nur das Motto des diesjährigen Weltkindertages, sondern ist auch ein fester Bestandteil der globalen Nachhaltigkeitsziele der UN. Eng verknüpft mit den Zukunftsperspektiven junger Menschen ist der Zugang zu hochwertiger Bildung: regelmäßige Schulbesuche bilden später das Fundament für ein selbstbestimmtes Leben und eine individuelle Entwicklung.
 

Fehlende Schulen sowie Krisen und Konflikte schränken Zukunftsperspektiven ein

Das Problem: Schätzungen zufolge gehen mehr als 200 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit nicht zur Schule. Im Vergleich zur Jahrtausendwende ist diese Zahl schon deutlich gesunken: damals hatten mehr als 350 Millionen junge Menschen keinen Zugang zu Bildung. Allerdings liegt das Ziel der UN, bis zum Jahr 2030 allen einen mittleren Bildungsabschluss zu ermöglichen, noch in weiter Ferne. 

Besonders in Entwicklungsländern in Asien oder Afrika ist Bildung häufig noch immer ein Privileg. Vielen Eltern mangelt es schlicht an finanziellen Mitteln, um ihren Kindern einen Schulbesuch zu ermöglichen oder Schulbücher und andere Lernmaterialien zu besorgen. Darüber hinaus gibt es in vielen Regionen dieser Länder nicht genügend Unterrichtsangebote. Kinder, die in ländlichen Gegenden aufwachsen, müssen morgens zu Fuß oftmals sehr weite und teils auch gefährliche Strecken zurücklegen, um zur nächstgelegenen Schule zu kommen. Auch der Mangel an Lehrkräften, überfüllte Klassen, fehlende weiterführende Bildungsangebote sowie Kriege und Krisen schränken die Weiterbildung mancherorts massiv ein.  

Bildungssysteme in Entwicklungsländern sind auf externe Hilfe angewiesen

Allein aufgrund von politischen Konflikten, Hungersnöten oder Wetterextremen können auf der Erde knapp 80 Millionen Kinder und Jugendliche nicht am Unterricht teilnehmen. Mehr als die Hälfte davon entfällt auf die vier Länder Afghanistan, Sudan, Somalia und Mali. Dies geht aus einer im Herbst 2022 veröffentlichten Studie der Hilfsorganisation „Save the Children“ hervor, bei der die Schulsysteme von insgesamt 182 Staaten untersucht wurden. Laut der Studie sind die Bildungsstrukturen in Afrika besonders anfällig gegenüber äußeren Einflüssen. So liegen sieben der zehn am meistgefährdetsten Länder auf dem afrikanischen Kontinent.

Damit rücken auch die in den vergangenen beiden Jahrzehnten in Afrika erzielten Fortschritte in den Hintergrund. Verschiedene Initiativen haben dort kontinuierlich in Bildungsangebote investiert. UNICEF, das Kinderhilfswerk der UN, gründete beispielsweise zusammen mit der Nelson-Mandela-Stiftung und der deutschen Peter-Krämer-Stiftung im Jahr 2004 die Kampagne „Schulen für Afrika“. Das Bildungsprogramm ermöglichte nach UNICEF-Angaben seither mehr als 30 Millionen Mädchen und Jungen die Teilnahme am Unterricht. Das Projekt entwickelte sich zu einer der weltweit erfolgreichsten Hilfsinitiativen. Anfangs profitierten sechs afrikanische Länder von der Unterstützung. Bis heute kamen 15 weitere Staaten hinzu. Auch in Asien gibt es inzwischen ein ähnliches Modell. 

Corona-Pandemie vergrößert das Bildungsungleichgewicht zwischen den Kontinenten

Eines einte jedoch nahezu alle Schulen in den zurückliegenden Jahren – egal ob in Afrika, Asien, Europa oder auf anderen Kontinenten: Aufgrund der Corona-Pandemie mussten Bildungseinrichtungen für einen längeren Zeitraum geschlossen bleiben. Weltweit waren 95 Prozent der Schüler*innen von dieser Maßnahme betroffen. Dies zeigt eine im Januar 2023 vorgestellte Datenanalyse von der renommierten Pariser Universität Sciences Po. 

Die Schulschließungen führten flächendeckend zu teils gravierenden Lernrückständen. Zu diesem Ergebnis kamen die Forscher*innen bei der Auswertung von mehr als 40 Studien aus insgesamt 15 Ländern. Demnach weisen Kinder und Jugendliche im Schnitt nur rund ein Drittel des sonst in einem Schuljahr erzielten Lernfortschritts auf. In Ländern wie beispielsweise Brasilien oder Mexiko fielen die Bildungslücken sogar noch größer aus.

Zwar existieren keine genauen Zahlen zur Situation in den Entwicklungsländern, doch die Studienautor*innen gehen davon aus, dass sich der Bildungsnotstand dort im Vergleich zu anderen Kontinenten nochmals verschärft hat. Sie fordern deshalb, die Lerndefizite systematisch zu ermitteln und anschließend gezielte Gegenmaßnahmen einzuleiten, um verpasste Inhalte nachzuholen. Dazu gehören unter anderem Nachhilfe- und Förderprogramme, die Schüler*innen in ihrer Entwicklung unterstützen und das Bildungsungleichgewicht eindämmen sollen.

Angebote für den Unterricht:

Nachhaltig durchs Jahr

Wer die 3malE-Kalenderseiten auf einer Reise durchs Jahr durchblättert, kann monatlich spannende Infos rund um Umwelt- und Klimaschutz entdecken.

BR | Kinder haben ungleiche Bildungschancen. So lösen wir das Problem

{{ totalQuantity }}

Ihre Leihprodukte

  • {{ product.name }}
    Anzahl: {{ product.quantity }}
    Wunschtermin: {{ product.schedule }}
    {{ getPriceWithQuantity(product, true) }}